Arzt Bewerbung: Mit diesen Tipps leicht gemacht
Wie sieht eine ideale Bewerbung als Arzt oder Ärztin aus? Sie besteht aus einem gelungenen Lebenslauf, einem einzigartigen Anschreiben und Motivationsschreiben und einem sicheren Vorstellungsgespräch. In unserer Reihe „Arzt und Ärztin: Richtig bewerben" erhalten Sie wertvolle Tipps für jeden Bewerbungsschritt.
Dieser Ratgeber fasst alle Schritte für Ihre Arzt-Bewerbung zusammen. Dabei zeigen wir Ihnen, worauf es bei jedem Dokument und in jeder Phase der Bewerbung ankommt. Den Anfang machen der Lebenslauf, das Anschreiben sowie das Motivationsschreiben. Zum Vorstellungsgespräch erhalten Sie ebenfalls praktische Hinweise, wie Sie sich erfolgreich präsentieren.
Der Lebenslauf als Arzt und Ärztin
Der Lebenslauf ist bei der Bewerbung das Erste, was Chefärzte oder Personalentscheider betrachten. Innerhalb von etwa 40 Sekunden muss das Dokument einen qualifizierten Eindruck ermöglichen – und dabei gleichzeitig herausragen. Denn wer zwischen hundert anderen Bewerbungen untergeht, hat schlechte Aussichten auf ein Vorstellungsgespräch.
Achten Sie bei Ihrem Lebenslauf auf Form und Inhalt. Ein effektives Layout lässt die Augen schnell zu den wichtigsten Informationen kommen: ihrem beruflichen Werdegang, ihrem akademischen Werdegang und Ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten. Teilen Sie Ihren Lebenslauf in Segmente ein und ordnen Sie Ihre Lebensstationen chronologisch, mit der neuesten Station zuerst.
Diese und weitere Informationen finden Sie in unserem Detail-Artikel zum Lebenslauf für Ärztinnen und Ärzte. Dort erhalten Sie auch zahlreiche Inspirationen und Hinweise für jeden Abschnitt des Lebenslaufs.
Das Bewerbungs- und Motivationsschreiben in der Medizin
Das Bewerbungsschreiben beziehungsweise das Motivationsschreiben ist das zweite Dokument, das gesichtet wird. Wenn der Lebenslauf darauf hindeutet, dass Ihre fachlichen Kompetenzen zur Stelle passen, gehen der Chefarzt oder Personalentscheider zu diesem Schreiben über. Hierbei wird überprüft, wie Sie sich präsentieren und ob Sie menschlich zum Team im Haus passen.
Länger als eine DIN-A4-Seite sollte Ihr Bewerbungsschreiben nicht werden. Dieses wird wie ein Brief behandelt, das heißt, dass ein Briefkopf, ein Datum sowie ein Betreff vorhanden sein müssen. Die Anrede und das Schreiben selbst werden von Ihrer Grußformel und einer Unterschrift vollendet.
Im Motivations- und Bewerbungsschreiben achten die Personalentscheider darauf, dass die Texte maßgeschneidert zur Stelle passen. Gehen Sie daher auf die Anforderungen der Stelle ein und verknüpfen Sie diese mit praktischen Beispielen aus Ihren Erfahrungen. Beschreiben Sie auch, wieso Sie sich gerade dort beworben haben: Schwerpunkte des Hauses, Spezialisierungen, spezielle Formen der Therapie oder ein gutes Lehrangebot können hier erwähnt werden. Achten Sie beim Schluss darauf, mit einer freundlichen Handlungsaufforderung wie „Über Ihre Antwort freue ich mich sehr" auf einer positiven Note zu enden.
Zusätzliche Chancen eröffnen Sie sich, indem Sie bei der Anrede die Kontaktperson persönlich adressieren. Wenn Sie durch das Stellenangebot nicht herauslesen können, wer das Bewerbungsschreiben lesen wird, dann können Sie im Haus anrufen und nachfragen. Wenn Sie dann noch einen kreativen Einleitungssatz einbauen, ragen Sie automatisch positiv heraus. Standardfloskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich auf diese Stelle, weil " lassen viele Personaler bereits das Interesse verlieren. Kreativer und interessanter geht es zum Beispiel so:
- „Ich bin aus folgenden drei Gründen überzeugt, dass ich Ihre Abteilung als Assistenzarzt unmittelbar unterstützen und langfristig als Teammitglied Leistung erbringen werde (...)"
- „Nach dem freundlichen Gespräch mit Ihnen bin ich umso motivierter, mich bei Ihnen zu bewerben ( )"
- „Mit meiner langjährigen Erfahrung will ich einen Beitrag für Ihre Abteilung leisten und als Arzt/Ärztin dazulernen ( )"
Wenn Sie im Bewerbungsschreiben bereits mit der Einleitung einen Lesefluss aufbauen, haben Sie Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch deutlich verbessert. Diesen und weitere Kniffe können Sie in unserem Stil-Ratgeber für Motivationsschreiben in der Medizin entdecken.
Wichtige Anlagen: Zertifikate, Arbeitszeugnis und Empfehlungsschreiben als Arzt und Ärztin
In die Bewerbung gehören außerdem zahlreiche Dokumente als Anlage. Bei hart umkämpften Stellen macht ein Mehr an Urkunden, Zeugnissen und Empfehlungsschreiben den Unterschied. Folgende Anlagen helfen Ihnen bei der Bewerbung als Arzt oder Ärztin:
- Zeugnis über ärztliche Prüfungen
- Approbationsurkunde
- Promotionsurkunde
- Fachkundenachweise
- Zeugnisse über das praktische Jahr oder die Famulatur
- Empfehlungsschreiben
- Arbeitszeugnisse aus anderen Berufen
- Abiturzeugnis bei Studienplatz- oder manchmal auch Erstbewerbungen
Bei digitalen Bewerbungen scannen Sie die Dokumente ein und speichern diese als PDF ab. Seiten wie www.pdf-merge.com helfen dabei, Einzeldokumente in ein großes Dokument zu vereinen. Gerade bei großen Krankenhäusern setzt sich die digitale Bewerbung weiter durch.
Sollten Sie sich in kleineren Häusern oder Praxen bewerben, kann eine Papierbewerbung erbeten werden. In diesem Fall reichen einfache Kopien aller Anlagen und Dokumente aus.
Entscheiden Sie sich auf alle Fälle für eine Mappe aus Pappe anstelle von Plastik und verschicken Sie das Bewerbungspaket mit einem Briefumschlag im DIN-B4-Format. Für den bestmöglichen Effekt sollten Sie bei Papierbewerbungen auch auf die Papierqualität achten: Eine Dicke von 80 bis 100 g/m² kostet nicht viel und lässt sich im Copyshop leicht umsetzen. Es hinterlässt bei Personalentscheidern einen wertigen taktilen Eindruck, was in der Bewerbung den Ausschlag für eine Einladung zum Vorstellungsgespräch machen kann.
Wichtig für die Steuer: Bewerbungskosten lassen sich vollständig von der Steuer absetzen. Bewahren Sie also alle Belege vom Schreibwarenladen, Copyshop und vom Porto auf!
Das Vorstellungsgespräch in der Medizin
Das Vorstellungsgespräch ist die Kür im Bewerbungsprozess. Wenn Ihre Bewerbungsdokumente überzeugen, erhalten Sie hier die Chance, noch weiter zu überzeugen. Ihr Lebenslauf, das Anschreiben, das Motivationsschreiben und Ihre Anlagen werden hier zur Gesprächsgrundlage. Chefärzte und Personalentscheider sichten interessante Informationen und sind hier bereit, auch ins Detail zu gehen. Es erwarten Sie präzise Fragen zu jeder Lebensstation und die berüchtigte erste Frage, die oft gestellt wird: „Stellen Sie bitte kurz vor und erklären Sie, warum Sie bei uns anfangen wollen." In unserem detaillierten Ratgeber zum Thema „Wie mache ich den richtigen Eindruck beim Vorstellungsgespräch?" erfahren Sie alles zur Vorbereitung und zur Bewältigung dieses Bewerbungsabschnittes.
Checkliste: Diese Dokumente und Schritte gehören in Ihre Bewerbung als Arzt und Ärztin
Eine Bewerbung besteht aus folgenden Bestandteilen:
- Deckblatt
- Lebenslauf mit Foto (Muster zum Download)
- Bewerbungsschreiben und/oder Motivationsschreiben (Muster zum Download)
- relevante Anlagen
Achten Sie bei jedem Dokument darauf, dass dieses inhaltlich und formell fehlerfrei ist. Rechtschreibfehler und unschöne Layouts führen bei geschulten Personalentscheidern zu einem direkten Ausschluss aus dem Prozess. Daher sollten Sie viel Zeit für die Vorbereitung einplanen und auch Personen finden, die jedes Dokument für Sie gegenlesen. Wenn Ihnen das nicht möglich ist, sollten Sie alle Dokumente vorher ausdrucken und auf Papier selbst lektorieren. Dabei hilft beim Bewerbungsschreiben das laute Vorlesen, um zu lange Sätze oder zu komplizierte Begriffe ausfindig zu machen.
Fazit: Vorbereitung ist bei der Bewerbung alles
Eine Bewerbung ist beim ersten Mal genau wie bei den folgenden Malen mit Aufwand verbunden. Das Deckblatt und der Lebenslauf gehören aktualisiert und das Bewerbungsschreiben muss neu verfasst werden. Bei jedem Schritt und bei jedem Dokument zahlt sich die Vorbereitung deutlich aus. Je mehr Zeit Sie investieren, desto größer werden Ihre Chancen, aus der Masse an Bewerbungen heraus wahrgenommen zu werden. Das ist das wichtigste Ziel bei jeder Bewerbung. Mit den Hinweisen aus unseren Ratgebern zu Lebenslauf, Motivationsschreiben und Vorstellungsgespräch im Bereich der Medizin kommen Sie diesem Ziel einfach näher.
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