Pflegefachkraft: Gehalt und Einkommen
Pflegefachkraft Gehalt: Die wichtigsten Fakten
- Monatliches Einstiegsgehalt von Pflegefachkräften: 2.400 Euro
- Durchschnittliches Jahresgehalt von Pflegefachkräften: 38.000 bis 50.000 Euro
- Erforderliche Qualifikation für Pflegefachkräfte: Abgeschlossene Berufsausbildung, Weiterbildungen
Als Pflegefachkraft können Sie in zahlreichen Einrichtungen tätig sein, darunter Krankenhäusern, Facharztpraxen, im ambulanten Pflegedienst oder in Gesundheitszentren. Ihr Gehalt hängt hier unter anderem von der Art der Einrichtung sowie von der Tarifgebundenheit ab.
Staatliche Einrichtungen sind etwa an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD Pflege) gebunden. Kirchliche Träger wie die Diakonie besitzen ebenfalls Tarifverträge in Form der Arbeitervertragsrichtlinien (AVR Pflege). Große private Gesundheitszentren besitzen meist hauseigene Tarifverträge für Pflegefachkräfte, die sich an den übrigen orientieren. Kleinere Einrichtungen sind oft nicht an Tarifverträge gebunden, weswegen hier Ihr Geschick bei der Gehaltsverhandlung entscheidend ist.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Einflüsse bei Pflegefachkräften über das Gehalt bestimmen. Sie erfahren zudem, welche Regionen und Städte im Bereich des Verdienstes am lukrativsten sind.
Pflegefachkraft: Voraussetzungen, Einstiegsgehalt, Durchschnittseinkommen
Voraussetzungen für eine Stelle als Pflegefachkraft
Die Voraussetzung für eine Arbeit als Pflegefachkraft besteht in der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau. Seit der Reform in Jahr 2020 werden die Berufe der Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpfleger in einer allgemeinen Ausbildung zusammengefasst. Die Auszubildenden können sich im letzten Ausbildungsjahr als Pflegefachkraft entweder in einer der Fachrichtungen spezialisieren oder die Ausbildung als Generalisten beenden.
Das Einstiegs- und das Durchschnittsgehalt als Pflegefachkraft
Als Pflegefachkraft können Sie mit einem Einstiegsgehalt von 2.300 Euro bis 2.900 Euro rechnen, wobei der Verdienstdurchschnitt beim Einstieg bei 2.400 Euro liegt. Höhere Gehälter erzielen Sie bei tarifgebundenen Arbeitgebern und Trägern. Hier ist die Gehaltsprogression nach Zugehörigkeit in Jahren und Gehaltsstufen vorgegeben, die transparent in den Tarifverträgen für Pflegefachkräften eingesehen werden können.
Stellenangebote Pflege
Das durchschnittliche Bruttogehalt bei Pflegefachkräften liegt bei etwa 38.000 bis 50.000 Euro. Die Unterschiede im Gehalt entstehen durch die wirtschaftliche Stärke der Regionen, vorhandene Tarifverträge oder Verhandlungen mit dem Arbeitgeber. Sie erzielen die besten Gehälter in den alten Bundesländern wie Bayern oder Hessen und in großen Städten.Pflegefachkraft: Gehaltsunterschiede West/Ost und Stadt/Land
Einer der in Deutschland bedeutsamsten Gehaltsfaktoren für Pflegefachkräfte ist die Region. Sie erreichen je nach Bundesland eine andere Spanne an Einkünften. Die alten Bundesländer sind dabei als Region lukrativer als die neuen Bundesländer:Pflegefachkraft Gehalt je nach Region (brutto pro Jahr)* | |
Bundesland | Durchschnittsverdienst |
Saarland | 46.728 Euro |
Baden-Württemberg | 46.092 Euro |
Bayern | 44.364 Euro |
Durchschnitt für Pflegefachkräfte | 43.740 Euro |
Berlin | 43.080 Euro |
Sachsen-Anhalt | 40.764 Euro |
Brandenburg | 38.940 Euro |
*) Basierend auf dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit und den darin enthaltenen Regionalfaktoren. | |
Tabelle 1: Das verdienen Pflegefachkräfte je nach Region in Deutschland. Die neuen Bundesländer sind somit unter dem bundesweiten Durchschnitt. Bundesländer wie das Saarland oder Baden-Württemberg liegen hingegen spürbar über dem Gehaltsdurchschnitt für Pflegefachkräfte. Der Verdienst von Pflegefachkräften wird außerdem durch den Standort innerhalb der Bundesländer beeinflusst. Eine Arbeitsaufnahme in der Stadt oder auf dem Land ändert den Jahresverdienst ebenfalls spürbar. Hierbei bieten Arbeitgeber in großen Städten in den meisten Fällen deutlich mehr Gehalt für Pflegefachkräfte:
Pflegefachkraft Gehalt in Großstädten (brutto pro Jahr)* | |
Stadt (ab 500.000 Einwohner) | Durchschnittsverdienst |
München | 48.960 Euro |
Essen | 46.632 Euro |
Stuttgart | 46.296 Euro |
Durchschnitt für Pflegefachkräfte | 43.740 Euro |
Berlin | 43.080 Euro |
Leipzig | 43.080 Euro |
Dresden | 41.940 Euro |
*) Basierend auf dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit . |
Tabelle 2: Das verdienen Pflegefachkräfte in deutschen Großstädten. Städte wie München oder Stuttgart bieten überdurchschnittliche Gehälter für Pflegefachkräfte. Sie ziehen den Gehaltsdurchschnitt in den alten Bundesländern stark nach oben. In den neuen Bundesländern bieten Städte wie Dresden oder Leipzig ebenfalls Gehälter, die für die Region über dem Durchschnitt liegen. Das höhere Gehalt ist verbunden mit den höheren Lebenshaltungskosten in Großstädten und dem höheren Konkurrenzdruck unter den Arbeitgebern. In Ballungsräumen entsteht mehr Bedarf an Pflege, weswegen auch mehr Einrichtungen notwendig sind. Diese Arbeitgeber suchen händeringend nach Pflegefachkräften und müssen lukrativere Gehälter anbieten, um die besten Fachkräfte für sich zu gewinnen. In Großstädten steigt auch der Bedarf an Spezialisten in der Pflege. Je nach Fachbereich können Sie sowohl in Tarifverträgen als auch in freien Gehaltsverhandlungen ein höheres Gehalt für sich als Pflegefachkraft abrufen.
Ausbildungsvergütung für Pflegefachkräfte im öffentlichen Dienst (ab 01.04.2022) | |
Ausbildungsjahr | Verdienst im Monat (brutto) |
1. Ausbildungsjahr | 1.190,69 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 1.252,07 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 1.353,38 Euro |
Table 3: Das verdienen Pflegefachkräfte während der Ausbildung nach dem Tarifvertrag für Auszubildende in der Pflege (TVAöD).
Wieso gibt es so große Unterschiede beim Gehalt von Pflegefachkräften?
Weil die Arbeit von Pflegefachkräften anhand von einigen Kriterien entlohnt wird, etwa:- Berufserfahrung,
- abgeschlossene Weiterbildungen,
- oder die Arbeit in Voll- oder Teilzeit.
Darüber hinaus ist das Gefälle zwischen West/Ost und Stadt/Land beim Gehalt von Pflegefachkräften groß, was ebenfalls zu Unterschieden beim Einkommen führt. Sie können außerdem auch selbst einiges tun, um Ihr Bruttogehalt zu erhöhen.