Lebenslauf Pflegefachkraft: So erstellen Sie den Lebenslauf richtig
Die ideale Bewerbung als Pflegefachkraft besteht aus:
- einem richtig erstellten Lebenslauf,
- einem einzigartigen Bewerbungsschreiben sowie
- einem sicheren Vorstellungsgespräch.
In unserer Reihe „Karrieretipps für Pflegekräfte“ erhalten Sie wertvolle Hinweise für jeden Schritt in Ihrer Bewerbung. Für alle Pflegeberufe wie etwa Krankenpfleger, Altenpfleger oder Krankenschwestern gilt: Der erste Schritt bei jeder Bewerbung ist dabei ein aktueller und auf die Stellenanzeige angepasster Lebenslauf.
Ihr Lebenslauf deckt die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere innerhalb kürzester Zeit ab: Innerhalb von 40 Sekunden sichten Personaler und Führungskräfte dieses Dokument und entscheiden dann über die Bewerbung. Es zählt somit der erste Eindruck, damit Ihre Bewerbung in der Pflege erfolgreich wird. Wir fassen in diesem Ratgeber für Sie zusammen, wie Sie mit Ihrem Lebenslauf richtig überzeugen.
Darauf sollten Sie bei Ihrem Lebenslauf als Pflegefachkraft achten
Der Lebenslauf ist ein Dokument, das einen schnellen Überblick über Ihre Person und Ihre berufliche Laufbahn verschafft. Das Ziel dieses Dokuments besteht nämlich darin, Sie als passgenaue Bewerberin oder Bewerber zu präsentieren. Beim schnellen Durchlesen soll direkt der Eindruck entstehen, dass die angebotene Stelle als Pflegefachkraft zu Ihnen passt. Der Lebenslauf sollte daher so leserorientiert wie möglich gestaltet werden. Das erreichen Sie, indem Sie ihn:
- übersichtlich gestalten,
- richtig formatieren,
- klar gliedern,
- die aktuellsten Punkte zuerst nennen und
- nur relevante Informationen verwenden.
Im Laufe der Zeit hat sich ein Standard für Lebensläufe ergeben, der auch für Pflegefachkräfte gilt. Die meisten Arbeitgeber erwarten einen tabellarischen Lebenslauf, der mit oder ohne Deckblatt eingereicht wird. Der Lebenslauf sollte dabei nicht mehr als zwei Seiten lang sein. Auch beim Aufbau eines modernen Lebenslaufs können Sie den Standards folgen.
Der Aufbau des Lebenslaufs
Der Lebenslauf für Pflegefachkräfte ist genauso gegliedert wie bei anderen Berufen. Er besteht aus einem Kopf-, einem Hauptteil und einem Schluss. Sie können innerhalb des Lebenslaufs herausragende Akzente setzen, indem Sie Details farblich hervorheben oder Icons und andere grafische Elemente verwenden. Allerdings ist in der Pflege ein klassischer tabellarischer Lebenslauf ohne viel Drumherum die Erwartungshaltung der Personaler und Führungskräfte.
Der Kopf des Lebenslaufs
In den Lebenslauf-Kopf gehören folgende Informationen:
- Name,
- Geburtsdatum,
- Anschrift,
- Telefonnummer,
- E-Mail,
- relevante Social Media Profile wie LinkedIn oder Xing als URL.
Sie können außerdem optional ein Bild von sich einfügen. Heutzutage sind Bewerbungsbilder im Lebenslauf nicht mehr entscheidend für den Bewerbungserfolg. Entscheiden Sie sich dennoch dafür, sollten Sie einen Termin bei einem Fotostudio buchen, bei dem Sie ideal in Szene gesetzt werden. Achten Sie beim Bild darauf, dass Sie die richtige Kleiderordnung für den Pflegeberuf einhalten. Dieses sollte außerdem in die farbliche Gestaltung des Lebenslaufes passen.
Bei der E-Mail-Adresse sollten Sie darauf achten, dass diese professionell gestaltet ist. Ideal ist das Format „vorname.nachname@beispiel.de“. Spitznamen, Pseudonyme und Zahlen sind bei modernen Lebensläufen fehl am Platz. Legen Sie sich für den Zweck der Bewerbung im Zweifel eine neue E-Mail-Adresse an, die dem Format entspricht.
Als Telefonnummer sollten Sie im Lebenslauf Ihre mobile Nummer angeben und nicht ihre Festnetznummer. Das hat den Vorteil einer meist höheren Erreichbarkeit und bringt die Garantie mit sich, dass nur Sie den Anruf entgegennehmen. Wenn eine unbekannte Nummer anruft, sollten Sie das Gespräch bereits professionell mit Ihrem Vor- und Nachnamen beginnen. Sie sollten zudem Ihre Mailbox, falls vorhanden, aktualisieren und professionell halten.
Heutzutage hat sich durchgesetzt, dass Informationen wie der Familienstand oder die Zugehörigkeit zu einer Religion nicht mehr erfragt werden. Personalentscheider sind darin geschult, diese Angaben im Lebenslauf bei ihren Entscheidungen wegzulassen. Es liegt jedoch an Ihnen, ob Sie diese Information in den Lebenslauf hinzufügen.
Hinweis: Angaben wie die Konfession können bei kirchlichen Einrichtungen nützlich seinEine von der Kirche getragene Institution wird beispielsweise Ihre Konfession im Lebenslauf bei ihrer Entscheidung wenigstens unterbewusst berücksichtigen. Das Gleiche gilt für die Frage, ob Sie ledig sind: Besonders bei Stellen mit einer hohen Arbeits-, Überstunden- oder Schichtbelastung wird auf diese Information Wert gelegt. |
Der Hauptteil des Lebenslaufs
Im Hauptteil des Lebenslaufs schildern Sie jede Station Ihrer Karriere. Es gibt keine feste Vorgabe, was dabei auf jeden Fall erwähnt werden muss. Gleichen Sie hier jedoch die Vorgaben der Stellenanzeige mit Ihrem Hauptteil ab: Jede Berufsstation und jede Angabe Ihrer Fähigkeiten im Lebenslauf sollte zu den Anforderungen in der Stellenbeschreibung passen.
Der Hauptteil des Lebenslaufs lässt sich thematisch in Berufsweg, Ausbildungs- und Studienweg sowie Persönliches aufteilen. Für Personalentscheider ist die Berufserfahrung am wichtigsten. Daher sollten Sie diesen Teil im Lebenslauf zuerst nennen. Danach kommen Ihre Leistungen während der Ausbildung, dem Studium oder der Schule. Zuletzt können Sie alle Dinge nennen, die Ihre Karriere abrunden: Dazu zählen etwa Fremdsprachenkenntnisse, Kenntnisse in der EDV oder ein ehrenamtliches Engagement. Diese haben am Ende des Lebenslaufes Platz.
Wir haben für Sie eine mögliche Anordnung für Ihren Lebenslauf zusammengestellt. Dabei wird der Hauptteil in
- beruflicher Werdegang,
- Werdegang in der Ausbildung,
- Kenntnisse und Fertigkeiten und
- ehrenamtliches Engagement und Hobbys unterteilt.
In modernen Lebensläufen hat sich eine umgedrehte Chronologie als Reihenfolge durchgesetzt. Das bedeutet, dass Sie bei den Abschnitten mit der neuesten Station beginnen. So sehen die Personalentscheider die aktuellsten Berufsstationen und Abschlüsse direkt als Erstes.
Der berufliche Werdegang im Lebenslauf für Pflegefachkräfte
Den Anfang macht der berufliche Werdegang, da dieser das wichtigste Entscheidungskriterium für Personalentscheider ist:
Beruflicher Werdegang im Lebenslauf Altenpflege, Krankenschwester oder Krankenpflege | ||
Information | Das gehört beschrieben: | Bewerbungstipp |
Berufserfahrung | Name der Einrichtung, Fachgebiet, praktische Erfahrungen | An dieser Stelle können Sie ebenfalls eine relevante Erfahrung oder Herausforderung für Ihren Fachbereich nennen. |
Fort- und Weiterbildungen | Name der Weiterbildung, Datum der Weiterbildung | Sammeln Sie alle Zertifikate als Scan und versenden Sie diese mit in den Anhang. Werden nur begrenzte Anhänge erlaubt, können Sie diese nach dem Lebenslauf im gleichen Dokument zusammenfassen. |
Tabelle 1: Der berufliche Werdegang gehört an die oberste Stelle im Hauptteil des Lebenslaufs für Altenpfleger, Krankenschwestern oder Krankenpfleger.
Der Werdegang in der Ausbildung im Lebenslauf für Pflegefachkräfte
Im nächsten Schritt wollen Personalentscheider in der Pflege Ihre Ausbildung einsehen. Gute Noten sind nicht immer Pflicht. Es zählen vielmehr relevante Praxiserfahrungen während der Ausbildung. Folgendes können Sie hier nennen:
Werdegang in der Ausbildung im Lebenslauf Krankenschwester, Krankenpflege oder Altenpflege | ||
Information | Das gehört beschrieben: | Bewerbungstipp |
Ausbildung | Name der Schule und der Ausbildungsstätte, Datum der Prüfung sowie die Gesamtnote | Hier können Sie auch die für Sie erfolgreichsten Schwerpunkte während der Ausbildung nennen. |
Studium | Titel der Abschlussarbeit, Name der Institution | Idealerweise bezieht sich Ihre Abschlussarbeit auf den Fachbereich, für den Sie sich bewerben. |
Schule | Name der Schule, Datum der Abschlussprüfung sowie die Gesamtnote | An dieser Stelle sollten Sie nur Ihre letzte Station an der Schule nennen. |
Praktika | Name der Organisation, Zeitraum des Praktikums | Nennen Sie hier Ihre Hauptverantwortung während des Praktikums. |
Tabelle 2: An zweiter Stelle folgt Ihr Werdegang in Ausbildung, Studium, Schule und Praktika in Ihrem Lebenslauf für Krankenschwestern, Krankenpfleger und Altenpfleger.
Kenntnisse und Fertigkeiten im Lebenslauf für Pflegefachkräfte
Ein wichtiger Bestandteil eines guten Lebenslaufs sind Ihre berufsrelevanten Kenntnisse und Fertigkeiten. Diese so genannten „Hard Skills“ werden im Rahmen der Digitalisierung und dem demographischen Wandel immer wichtiger. Im Bereich Pflege sind das insbesondere EDV- und Sprachkenntnisse:
Kenntnisse und Fertigkeiten im Lebenslauf Krankenpflege, Krankenschwester oder Altenpflege | ||
Information | Das gehört beschrieben: | Bewerbungstipp |
EDV-Kenntnisse | Nennung der relevanten Software | EDV-Kenntnisse werden in den nächsten Jahren immer wichtiger. Achten Sie daher auf regelmäßige Fortbildungen in diesem Bereich. |
Sprachkenntnisse | Nennung der Sprache sowie der Sprachfähigkeit (Muttersprache, verhandlungssicher, fließend) sowie Sprachzertifikaten | Sprachen, die Sie weniger als fließend beherrschen, können Sie aus der Auflistung herausnehmen. |
Tabelle 3: Sie sollten auf alle Fälle relevante Kenntnisse und Fertigkeiten in Ihrem Lebenslauf für Krankenpfleger, Krankenschwestern und Altenpfleger nennen.
Ehrenamtliches Engagement und Hobbys im Lebenslauf für Pflegefachkräfte
Gerade bei vielen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern entscheidet ehrenamtliches Engagement oftmals über den Erfolg der Bewerbung. Mit solchen Tätigkeiten signalisieren Sie Motivation, Empathie und auch Teamfähigkeit – für Personalentscheider die wichtigsten Einstellungskriterien für Pflegeberufe:
Ehrenamtliches Engagement im Lebenslauf Pflegefachkraft, Krankenschwester oder Altenpflege | ||
Information | Das gehört beschrieben: | Bewerbungstipp |
Ehrenamt | Nennung des Engagements, Nennung eines relevanten Beispielprojekts | Eine Mischung aus sozialen und fachbereichsrelevanten Engagements ist ein Alleinstellungsmerkmal. |
Hobbys und Interessen | Nennung des Hobbys | Dieser Bereich ist optional, kann aber ein rundes Bild vermitteln. Hier können Sie persönliche Interessen wie Sprachen, Kulturreisen oder Philosophie nennen. |
Tabelle 4: Ehrenamtliches Engagement ist das i-Tüpfelchen der Bewerbung als Pflegefachkraft.
Der Schluss des Lebenslaufs
Am Schluss des Lebenslaufs fügen Sie Ort und Datum sowie eine eigene Unterschrift hinzu. Denn Ihre Bewerbung ist erst dann vollständig, wenn Sie diese unterzeichnen. Das können Sie einerseits handschriftlich machen, indem Sie den Lebenslauf ausdrucken. Andererseits können Sie Ihre Unterschrift auch digital umsetzen. Für diesen Zweck können Sie Ihre Unterschrift mit Hilfe eines Smartphones oder von Desktop-Software digitalisieren.
Häufige Fragen zum Thema Lebenslauf Pflegefachkraft
Darf man Vorlagen bei einem Lebenslauf verwenden?
Vorlagen und Muster sind beim Lebenslauf umstritten. Sie erleichtern zwar Ihren Bewerbungsprozess und sorgen gerade am Anfang für Inspiration, was mentale Blockaden ausräumt. Jedoch sind 1:1 übernommene Lebenslaufvorlagen ein großer Minuspunkt für Personalentscheider.
Personalisieren Sie daher das Muster für den Lebenslauf von Pflegeberufen. Das können Sie, indem Sie die Anordnung der Punkte nach Ihren Wünschen gestakten oder die Farben anpassen. Wählen Sie außerdem Ihre inhaltlichen Schwerpunkte individuell aus.
Was mache ich bei Lücken im Lebenslauf?
Lücken im Lebenslauf kommen häufiger vor als man glaubt. Daher sollten Sie zunächst Ruhe bewahren. 2-monatige oder längere Lücken benötigen zwar eine Erklärung, aber diese können vielfältig sein. Eine Lücke im Lebenslauf von 3 bis 6 Monaten ist inzwischen sogar immer als Arbeitssuche erklärbar.
Folgende Erklärungen können Sie für Lücken in Ihrem Lebenslauf heranziehen:
- Selbstständiges Lernen
- Sprachkurse
- Längere Reisen
- Familienbedingte Pausen, z. B. die Pflege von Angehörigen
- Berufliche Neuausrichtung und dazugehöriges Lernen
- Soziales Engagement und Ehrenamt
Gehen Sie ruhig offen mit der Lücke im Lebenslauf um und nennen Sie den wahren Grund dafür. Das signalisiert Offenheit und Selbstsicherheit, was bei Personalentscheidern sehr gut ankommt.
Was sollte man im Lebenslauf für Pflegekräfte vermeiden?
Vermeiden sollten Sie auf alle Fälle einen zu langen Lebenslauf sowie unnötige Informationen. Der Lebenslauf in Pflegeberufen ist maximal zwei Seiten lang und enthält nur Angaben, die mit der Arbeitsstelle und dem Thema Pflege zusammenhängen. Sie müssen daher nicht alles nennen, was Sie vor der Bewerbung gemacht oder erreicht haben.
Sie sollten zudem vermeiden, zu viele kreative Designelemente zu verwenden. Die Schriftart muss gut lesbar sein – dafür sind Arial oder Times New Roman ideal – und auch bei den Farben sollten Sie sich beschränken: Maximal zwei Farben sind bei der Gestaltung des Lebenslaufs ein guter Richtwert.
Fazit: Der erste Eindruck ist beim Lebenslauf der wichtigste
Der Lebenslauf ist bei Pflegeberufen der erste Schritt zum Bewerbungserfolg: Innerhalb von 40 Sekunden entscheidet sich hier, ob Sie als Kandidatin oder Kandidat in die engere Auswahl rücken. Für ein positives Ergebnis sollten Sie ihn daher übersichtlich und gut lesbar gestalten. Handeln Sie leserorientiert und nennen Sie nur relevante Informationen. Ordnen Sie diese Informationen im Lebenslauf so an, dass die Anforderungen der Jobbeschreibung schnellstmöglich darin abgehakt werden können. So erreichen Sie einen idealen ersten Eindruck bei Ihrer Bewerbung.
In unserem Karriere-Portal erfahren Sie alles zum Thema Bewerbung als Pflegefachkraft. Dort erfahren Sie etwa, wie Sie das beste Bewerbungsschreiben für Pflegeberufe erstellen.
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